Reizgeneralisierung

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Reize gibt es viele. Und gerade im Hundetraining ist das Wissen über deren Bedeutung bzw. die richtige Einordnung und die grundlegenden Konditionierungsformen umso wichtiger, um ein gutes Training absolvieren zu können. 

Hunde lernen auf Reize zu reagieren oder aber auch zu erkennen, dass sie keine Bedeutung für sie haben. Dies ist biologisch wichtig, da der Organismus sonst zu viele Informationen verarbeiten müsste, wenn der Hund auf alle Reize immer mit gleicher Reaktion antworten würde. Zumal dies auch nicht dem Überleben diente. 

Vielmehr „filtert“ der Hund sehr individuell, wie er auf Reize reagiert. Dabei kann er den Reizen wohl gesonnen sein, diese meiden oder aber sie auch als neutral betrachten.

Im Hundetraining sprechen wir oft von einer Reizgeneralisierung, die eine wichtiger Rolle einnimmt. Übersetzt man das Wort im Deutschen, so steht die Generalisierung für das Wort „Verallgemeinerung“. Es geht folglich darum, dass sich Verhalten, das Hunde zeigen, nicht nur durch einen Reiz auslösen lassen, sondern auch durch ähnliche Reize auslösen lassen. Beispiel: Hat der Hund ursprünglich gelernt, dass er sich hinsetzen soll, wenn der Hundehalter den Finger senkrecht hebt, so wird er sich höchstwahrscheinlich auch setzen, wenn der Finger um 10° weiter zur Seite geneigt ist. 

Schwieriger wird es für den Hund jedoch, wenn der Hundehalter sich wünscht, dass sich der Hund setzt, jedoch den Finger waagerecht, statt senkrecht hält. 

Je näher sich eine ähnliche Reizsituation zu der originalen Reizsituation verhält, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund das gewünschte Verhalten zeigt. 

Daher ist es für das Hundetraining immer wichtig zu wissen, welche Reize zu einem gewünschten Verhalten führen, um zu verstehen, warum der Hund entweder ein Verhalten zeigt oder aber eben auch, wenn er es nicht tut. Sind diese Reize identifiziert, kann der Hundehalter eingreifen und das Training verbessern oder verändern. 

Kristina Ziemer-Falke, www.ziemer-falke.de