Mitgefühl statt Feuerwerk: PETA-Expertin gibt Tipps für eine tierfreundliche Silvesternacht

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Organisation appelliert an Bevölkerung, Jahreswechsel ohne Raketen und Knallkörper zu feiern

Stuttgart, 22. Dezember 2015 – Entspannte Silvesternacht für Mensch und Tier: Während die knallenden Lichterspiele zum Jahreswechsel für Menschen eine schöne Unterhaltung sind, geht bei Raketen und Co. für Tiere schlichtweg die Welt unter. Denn: Wildtiere, Hunde, Katzen und Kleintiere nehmen den ohrenbetäubenden Lärm, die hellen Blitze und die unbekannten Gerüche oftmals als lebensbedrohliche Situation wahr, geraten in Todesangst und Panik. Für heimische Wildtiere kann das Feuerwerk in der Silvesternacht schnell zur tödlichen Gefahr werden. Dörte Röhl, Tierärztin und Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland e.V., klärt über die Gefahren für Wildtiere auf und hat einige Tipps zusammengestellt, wie Hunde und Katzen trotz Feuerwerk einen angstfreien Jahreswechsel erleben.
„Insbesondere für Vögel wird der Silvesterhimmel in den Städten zum Inferno. Wer ein Herz für Tiere hat, sollte das Jahresende deshalb möglichst ohne Raketen und Knallkörper feiern“ so Dörte Röhl. „Mit guter Vorbereitung und Ruhe können Tierhalter ihren Hunden und Katzen zudem den Jahreswechsel erleichtern.“

Warum besonders Wildtiere beim Feuerwerk in der Silvesternacht gefährdet sind:

Gerade im Winter müssen heimische Wildtiere gut mit ihren Kräften haushalten, da sie nur begrenzte Energie- und Nahrungsreserven zur Verfügung haben. Ein hoher Energieverlust durch Störungen oder panisches Flüchten kann lebensbedrohliche Folgen haben. Vor allem Vögel weichen unter Schock in für sie teilweise ungewöhnliche Höhen aus, was mit einem erheblichen Energieverlust einhergeht. Rauchschwaden und die hellen Leuchtraketen können für sie zudem zu Desorientierung  führen, ihnen die Sicht nehmen und sie blenden, sodass sie Hindernissen nicht mehr rechtzeitig ausweichen können. [1]

Sieben Tipps, um den Silvesterabend entspannt mit Hund und Katze zu verbringen:

  • Hunde und Katzen sollten an Silvester nicht über einen längeren Zeitraum alleine gelassen werden.
  • Schon Stunden vor dem Jahreswechsel beginnen viele Feierfreudige mit der Knallerei. Den Silvesterabend müssen die Tiere deshalb sicher im Haus verbringen. Auch umzäunte Gärten sind an Silvester nicht sicher: Zu Tode erschreckte Tiere finden auf ihrer Flucht fast immer einen Ausweg.
  • Geschlossene Rollläden, sanftes Licht und leise Musik bzw. Fernsehgeräusche können helfen, den Feuerwerkslärm für die Tiere möglichst auszublenden. Wichtig ist, Hunde und Katzen nicht in ihrer Angst zu bestärken, sondern ihnen Geborgenheit und Schutz zu geben. Wenn Tierhalter Gelassenheit ausstrahlen, vermittelt das auch den Vierbeinern Sicherheit.
  • Familien, bei denen Bleigießen zum Silvesterritual gehört, müssen darauf achten, dass Hunde und Katzen nicht an das verwendete Wasser gelangen – es kann zu schweren Vergiftungen führen.
  • Tierhalter, die am Silvesterabend noch mit ihrem Hund spazieren gehen, sollten ihn an der Leine führen. Für den Fall, dass sich das Tier in Panik aus dem Geschirr befreit und davonläuft, muss der Vierbeiner ein Halsband mit Adressanhänger und Telefonnummer tragen.
  • Hunde dürfen keinesfalls mit zum Feuerwerk genommen werden. Raketen bergen neben dem Schreckpotenzial auch eine Verletzungsgefahr.
  • Leiden tierische Mitbewohner bekanntermaßen besonders stark unter dem lauten Jahreswechsel oder neigen sie zu Panikattacken, kann es ratsam sein, in Absprache mit einem Tierarzt beruhigende Medikamente zu verabreichen. Halter von ängstlichen Hunden können sich dem Silvesterlärm entziehen, indem sie kurzzeitig eine ruhige Gegend aufsuchen.

Vermeiden Tierfreunde Feuerwerke in der Silvesternacht und beachten die Regeln für einen entspannten Jahreswechsel für Hund und Katze, steht einer friedlichen Silvesternacht für Mensch und Tier nichts mehr im Wege.

[1] Shamoun-Baranes J., Dr. Adriaan M., van Gasteren H., van Loon E. E., Leijnse H., Bouten W. (2011): Birds flee en mass from New Year’s Eve fireworks. Behavioral Ecology. doi:10.1093/beheco/arr102.

Weitere Informationen:

PETA.de/Feuerwerk

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