Fleischlos glücklich?

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Vegetarische Ernährung für Hund und Katze
Am 1. Oktober war Welt-Vegetariertag: Der Aktionstag soll ein Bewusstsein dafür schaffen, dass vegetarische Ernährung gut für die Umwelt und für die eigene Gesundheit ist. Während laut Umfragen des Allensbach-Instituts die Zahl der Menschen, die vollständig auf Fleisch verzichten, in Deutschland in den letzten Jahren von 7,5 auf 5,3 Millionen gesunken ist, zählt sich laut GfK heute schon jeder dritte Haushalt zu den sogenannten „Flexitariern“: Menschen, die sich zwar nicht ausschließlich vegetarisch ernähren, ihren Fleischkonsum aber bewusst verringern. Unter beiden Gruppen gibt es natürlich auch Hunde- und Katzenhalter. Sie stehen vor der Herausforderung, ihr Haustier mit dem füttern zu müssen, was sie selbst aus ethischen, gesundheitlichen oder emotionalen Gründen ablehnen. „Viele Vegetarier und Flexitarier stellen daher die Ernährung ihrer Tiere auf rein vegetarisches oder sogar veganes Futter um“, sagt Marco Brandt, Sprecher der AGILA-Haustier-versicherung. „Dafür greifen sie auf ein wachsendes Angebot an fleisch-losen Tiernahrungsprodukten zurück oder bereiten das Futter selbst zu.“
Ob die fleischlose Ernährungsvariante für Hund und Katze gut ist, darüber scheiden sich die Geister. Hunde und Katzen fräßen seit Jahrtausenden Fleisch, argumentiert die eine Seite, fleischliche Nahrung sei unverzichtbar für eine artgerechte Haltung. Die andere Seite verweist dagegen auf eine höhere Lebenserwartung und weniger Krankheitsfälle bei vegetarischer Kost. Bestes Beispiel: der vegetarisch ernährte Border-Collie Bramble, der es mit 27 Jahren als ältester Hund der Welt in das Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat. Wenn Tierhalter sich für eine vegetarische Ernährung ihres Vierbeiners entscheiden, sollten sie beachten, dass sowohl Hunde als auch Katzen trotzdem einen Mix verschiedener Nährstoffe brauchen, um gesund zu bleiben. Das sind neben Proteinen vor allem Vitamine und Mineralstoffe. Auch Aminosäuren wie L-Carnithin und Taurin sind unverzichtbar für sie. Ohne Taurin können bei den Vierbeinern Herzmuskelstörungen auftreten, ohne ausreichend Kalzium werden Knochen spröde. Normalerweise nehmen die Tiere viele dieser Nährstoffe über das Fleisch im Futter auf. Wer seine Fellnase fleischlos ernährt, sollte ihr diese Stoffe durch Nahrungsergänzungsmittel in ausreichender Menge zuzuführen.
Die Ernährungsumstellung sollten Hunde- und Katzenbesitzer gemeinsam mit ihrem Tierarzt angehen. „Der Tierarzt wird einen Ernährungsplan aufstellen, der alle notwendigen Nährstoffe berücksichtigt“, erläutert AGILA-Experte Marco Brandt. „Da jedes Tier aber anders auf die Umstellung reagieren kann, sollten Halter auf Symptome wie stumpfes Fell, trübe Augen oder Harnwegsentzündungen achten. Diese können auf eine Mangelernährung hindeuten.“ In diesem Fall kann der Tierarzt den Ernährungsplan durch eine veränderte Zusammensetzung des Futters anpassen oder zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel vorschlagen.

Beitragsfoto: AGILA Haustierversicherung Fotolia Monika Wisniewska

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