Bloß keinen Welpen unterm Weihnachtsbaum!

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Die Bundestierärztekammer warnt vor tierischen Weihnachtsschnäppchen – vor allem wenn Moderassen wie Mops & Bully auf dem Wunschzettel stehen
(BTK/Berlin) Nur noch vier Wochen bis zum Heiligen Abend – höchste Zeit also, die Wunschzettel
abzuarbeiten und das passende Geschenk zu besorgen. Ganz hoch im Kurs stehen immer wieder
tierische Weihnachtsgeschenke, und hier besonders vermeintlich pflegeleichte Modehündchen wie
Mops, Französische Bulldogge oder Chihuahua.
„Ein Klick im Internet genügt, um zum Traumhund zu gelangen: Winzige Chihuahua‐Welpen in
glitzerndes Geschenkpapier drapiert, Baby‐Möpse, die mit großen Kulleraugen in die Kamera schauen,
bezaubernde Bulldoggen, die sich herzallerliebst in kuschliges Schafsfell schmiegen – die Botschaft ist
eindeutig: Nimm! Mich! – Ich bin ein Traumhund und preiswert noch dazu!“, beschreibt Dr. Uwe
Tiedemann, Präsident der Bundestierärztekammer, das Dilemma.
Und auch, wenn mittlerweile „Pop‐up“‐Fenster vor dem Kauf von Billigwelpen warnen, schreckt das
viele Schnäppchenjäger nicht ab. Der große Katzenjammer kommt dann schnell: Die Welpen stammen
meist aus Vermehrungszuchten, wurden viel zu früh von der Mutter und den Geschwistern getrennt
und sind dadurch häufig krank oder verhaltensgestört. In der Regel sind die Hunde nicht
ordnungsgemäß geimpft oder entwurmt und auch die Papiere oft gefälscht. Besonders perfide: „Um
die Interessenten zu täuschen, wird eine richtige Zuchtstätte vorgetäuscht und die Welpen häufig einer
fremden Hündin untergeschoben, um die als Mutter zu präsentieren“, erklärt Tiedemann.
Die Bundestierärztekammer rät:

  • Soll ein Hund geschenkt werden und ist der Wunsch wirklich ernsthaft überlegt, am besten einen Gutschein in Verbindung mit einem guten Buch zur Hundehaltung oder eine Welpen‐Erstausstattung schenken!
  • Soll es unbedingt eine bestimmte Rasse sein, im Vorfeld gut beraten lassen und einen seriösen Züchter dieser Rasse suchen – jeder Tierarzt weiß, worauf man dabei achten muss.
  • Verantwortungsvolle Züchter haben nur ein oder zwei Würfe pro Jahr. Um einen gesunden, gut
    aufgezogenen Welpen zu bekommen, muss man Wartezeiten und oft auch einen weiten
    Anreiseweg in Kauf nehmen.
  • Vorsicht bei den momentan so beliebten Rassen wie Mops, Englische oder Französische Bulldogge: Sie werden besonders häufig von unseriösen Vermehrern zu Schnäppchenpreisen
    übers Internet verschleudert. Vor allem aber entwickeln diese Rassen durch den extrem kurzen
    Gesichtsschädel über kurz oder lang einen erheblichen Leidensdruck, haben meist starke körperliche Einschränkungen oder sogar ausgeprägte Schmerzen.Soll es also unbedingt ein Vertreter dieser Rassen sein, hier noch kritischer auf die Herkunft der
    Tiere schauen und sich die Eltern zeigen lassen. Aber: Höhere Tierarztkosten einkalkulieren,

    denn auch gesunde Elterntiere sind keine Garantie dafür, dass der Nachwuchs wirklich frei
    atmen kann oder keine Augen‐ oder Hauptprobleme hat.
  • Prinzipiell gilt: Wer Hunde wirklich liebt, sollte daher auf die Anschaffung einer solchen Rasse verzichten oder auf einen „Retromops“, der noch frei atmen kann, zurückgreifen![Quelle: BTK]

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