Hunde, die Aggressionen zeigen, werden in der Öffentlichkeit als böse und gefährlich wahrgenommen. Jedoch gehören diese Aggressionen zur hündischen Kommunikation, weshalb genaues Wissen ein besseres Verständnis zu diesem Thema bringen kann. Aggressionen sind ein Teil des agonistischen Verhaltens und beinhalten selbst verschiedene Verhaltensweisen. Darunter fallen das Imponieren, das Drohen, welches wiederum in defensiv und offensiv unterteilt wird, und der gehemmte und ungehemmte Angriff. 

Vor allem als Hundetrainer ist es wichtig, Kunden darüber aufzuklären und zu schulen, wie die Körpersprache des Hundes zu erkennen und einzuordnen ist und welche Strategien der eigene Hund in Konfliktsituationen an den Tag legt. Denn wenn ein Hund in Stress gerät und sich für eine der vier möglichen Verhaltensweisen (Flucht, Angriff, Übersprung oder Erstarren) entscheidet, ist es als Hundehalter wichtig zu erkennen, was genau und vor allem warum es passiert. Denn Aggressionen als erste Wahl können sich unerkannt an der Leine schnell entwickeln und durch Lernerfahrung seitens des Hundes immer stärker und auch gefährlicher werden. 

Werden Aggressionen gezeigt, muss auch immer der Kontext und die Stimmung des Hundes bedacht werden. Reagiert der Hund so, weil er sein Territorium oder Futter verteidigen will oder will er sich vielleicht sogar selbst schützen? Hat er beispielsweise Frust und erreicht nicht das angestrebte Ziel, kann dies auch in eine umgerichtete Aggression umschlagen. Heißt, wenn der Hund zum Beispiel an der Leine nicht zu seinem Spielgefährten gelangen kann und dadurch frustriert ist, kann es passieren, dass er sich plötzlich umdreht und seinem Besitzer gegenüber Aggressionen zeigt. 

Auch eine Hündin, die gerade Welpen hat, kann einem Gegenüber, der aus ihrer Sicht nicht genügend Abstand hält, Droh- oder durchaus Angriffsverhalten zeigen. Doch zur Ursachenforschung gehört noch viel mehr, beispielsweise der Gesundheitszustand inklusive Hormonstatus und auch die Bestimmung, gegen wen sich die Aggression richtet.

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Kristina Ziemer-Falke, www.ziemer-falke.de